WER WIR SIND

Coexister ist eine Jugendbewegung, deren Ziel es ist, sozialen Frieden, gesellschaftlichen Zusammenhalt und Freundschaften zwischen Menschen mit unterschiedlichen Glaubensüberzeugungen und Weltanschauungen (spirituell, religiös, philosophisch), durch Zusammenarbeit und Durchführung gemeinsamer Aktionen in den Diensten der Gesellschaft und des Allgemeininteresses zu stärken.

Unsere Überzeugung ist, dass Vielfalt eine Bereicherung ist und das Potential hat, eine Gesellschaft zu stärken, indem sie Austausch und Verständnis ermöglicht. Wir stehen für einen demokratisch-freiheitlichen und säkularen Staat mit einer vielfältigen und multireligiösen deutschen Gesellschaft, in der sich die Individuen mit Respekt und Verständnis gegenüberstehen. Wir verurteilen jede Form von Diskriminierung und sehen in der Begegnung den Schlüssel zum Zusammenhalt.

Wir erachten das Gesellschaftsmodell der Aktiven Koexistenz im Sinne eines kooperativen Miteinanders von Menschen unterschiedlicher Glaubensrichtungen und Weltanschauungen, als einen positiven und notwendigen Beitrag zur Förderung eines friedlichen Zusammenlebens und zum Abbau gesellschaftlicher Spannungen.

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Wie alles begann…

“Blut vergießen, nicht für Krieg, sondern für Frieden.”

Mit diesem Motto reagierten drei junge Menschen unterschiedlicher Glaubensüberzeugung 2009 auf eine Ausschreitung im Israel-Palästina-Konflikt und gingen gemeinsam Blutspenden. Dies war der Start von “Coexister France”, einer Bewegung junger Menschen unterschiedlicher kultureller und religiöser Hintergründe. Mittlerweile umfasst sie ca. 3000 Mitglieder, die in ca. 50 Lokalgruppen aktiv sind.

Auch über Ländergrenzen hinweg strahlte Coexister aus. Es gründeten sich Coexister-Gruppen in anderen europäischen Ländern wie Deutschland, Belgien, England und der Schweiz. Einmal im Jahr kommen die Gruppen zu einem europäischen Jugendtreffen mit Workshops, Trainings und Solidaritätsaktionen zusammen. 

Im Sommer 2020 bildete sich dann ein internationales Coexister-Netzwerk mit nationalen Verantwortlichen aus den Ländern Frankreich, Deutschland, Nigeria, Indien und den Philippinen – die “Global Interfaith Youth Movement” (GIYM). Gründungen von nationalen Coexister-Vereinen finden derzeit in den genannten Ländern statt.

Fragen & Antworten

Coexister Deutschland ist inspiriert von Coexister Frankreich. 2009 haben junge Menschen dort Coexister gegründet und 2021 haben wir in Deutschland einen eigenen Verein nach französischem Vorbild gegründet. Wir teilen die gleichen Werte und stehen in freundschaftlichem Austausch, sind aber eigenständig und unabhängig voneinander organisiert.

Unser Logo zeigt drei ineinander verwobene Symbole: den Halbmond für den Islam, den Davidsstern für das Judentum und das Kreuz für das Christentum. Diese stehen stellvertretend für die Vielfalt der Religionen. Doch Coexister ist mehr als nur die drei großen Religionen – wir setzen uns für religiöse und weltanschauliche Vielfalt ein und stehen für einen Dialog, der alle Perspektiven einbezieht.  

Coexister Deutschland ist Teil des Global Interfaith Youth Movement (GIYM), einem internationalen Netzwerk von interreligiösen Jugendorganisationen. Durch GIYM tauschen wir uns mit anderen Gruppen weltweit aus, stärken unsere Zusammenarbeit und lernen voneinander.

Die drei Säulen unserer Arbeit

Dialog

einander begegnen

Dialog ist die Grundlage für Begegnung und gegenseitiges Kennenlernen. Unsere Lokalgruppen organisieren deshalb Besuche von Kultstätten, Debatten, Konferenzen, Ausstellungen, Filmvorführungen oder feiern gemeinsam religiöse Feste.

Solidarität

gemeinsam aktiv werden

Durch gemeinsam organisierten, soziale Projekte wollen wir als Gruppe zusammenwachsen und uns für die Gesellschaft einsetzen. Unsere Lokalgruppen führen unterschiedlichste Solidaritätskationen durch, wie z. B. das Sammeln von Kleidung und Spielzeug, Blutspenden, Aktivitäten mit Obdachlosen oder in Einrichtungen für Kinder und Jugendliche sowie Geflüchtetenunterkünften. 

Sensibilisierung 

voneinander lernen

Durch unsere Sensibilisierungsarbeit wollen wir Botschafter der „Aktiven Koexistenz“ werden. Aktive Mitglieder, die dies wünschen, werden geschult und leiten Workshops, um z.B. an Schulen die Idee der Aktiven Koexistenz zu verbreiten.

COEXISTER IN 6 GRUNDSÄTZEN

1. Diversität

Diversität in all ihren Formen ist zunächst eine Realität. Wir verstehen sie als Chance, Begegnungen und Lernerfahrungen zu ermöglichen. Vielfalt ist für uns ein Mittel und nicht ein Hindernis für Einheit. Deshalb streben wir Einheit in Vielfalt an.

2. Einheit

Einheit ist für uns nicht mit Homogenität gleichzusetzen. Wir verstehen Einheit als eine Gemeinschaft zwischen Menschen verschiedener Identitäten, Herkünfte, Glaubensrichtungen und Überzeugungen. Wir werden vereint durch Differenzen. Das Gegenteil von Vielfalt ist nicht Einheit, sondern Spaltung. Einheit basiert auf Wohlwollen, gewaltfreien Konfliktlösungen und dem grundsätzlichen Respekt vor jedem Menschen und seinem Dasein. Für dieses Verständnis von Einheit setzen wir uns gesellschaftlich ein.

3. Freiheit

Gewissensfreiheit und Religionsfreiheit sind grundlegende Prinzipien der Menschenrechte. Jeder Mensch hat die Freiheit zu glauben oder nicht zu glauben – ohne Stigmatisierung, Diskriminierung oder Entzug von Rechten riskieren zu müssen. Die allgemein anerkannten Menschenrechte sind die Basis unseres Handelns.

4. Inklusive Identität

Die eigene Identität ist vielfältig. Sie bringt verschiedene Realitäten zusammen: religiöse, nationale, kulturelle, sprachliche usw. Wir sehen unsere Identitäten als inklusiv. Sie sind Quellen der Erfüllung und Verwurzelung, die uns befähigen, uns anderen zu öffnen und ihre Identitäten kennenzulernen.

5. Geschwisterlichkeit

Geschwisterlichkeit bedeutet miteinander zu leben – nicht gegen oder nebeneinander. Wir wollen uns als Menschen auf Augenhöhe begegnen und sowohl unsere materiellen als auch spirituellen Bedürfnisse wahrnehmen und miteinander teilen.

6. Aufrichtigkeit

Wir wollen uns mit Aufrichtigkeit und Ehrlichkeit begegnen. Das bedeutet, dass wir von jeglicher Form von Bekehrung absehen. Wir nehmen die anderen in ihren Überzeugungen an, solange diese auf einer gegenseitigen Akzeptanz beruhen.